Die Namenfindung einer Rockband
Wenn man mal das Wiktionary bemüht, das freie Wörterbuch, ist es schon recht amüsant, was als Bedeutung für "gell" steht:
"Süddeutsch, österreichisch, schweizerdeutsch, auch elsässisch (umgangssprachlich): nicht wahr? Eine die Satzaussage verstärkende Partikel, die sowohl in Aussage- als auch in Frage- oder Aufforderungssätzen verwendet werden kann; mitunter auch für Sachverhalte verwendet, die für den Sprecher oder den Angesprochenen überraschend sind. Es entspricht in der Bedeutung in etwa wirklich/tatsächlich, jedoch kann "gell" auch diese Wörter verstärken."
In der Praxis heißt das: wenn man in schwäbischen Breitengraden aufwächst, kommt man um den Begriff "gell“ nicht herum. Konkret sprechen wir hierbei von Bayerisch-Schwaben. Soviel Zeit muss sein! Klar, die Kindheit. Die Mutter ist schuld! Georg Hieber hat dieses Wort aufgesogen, besonders die Telefonate von „Mutter Hieber“ sind ihm noch gut in Erinnerung. Im Prinzip war jedes dritte Wort dieser Gespräche ein "gell“. Genialer Stoff, um seine Mutter dann immer und immer wieder bezüglich dieser Ausdrucksweise auf den Arm zu nehmen. Es war dann eigentlich immer klar: sollte einmal ein Bandname benötigt werden, wird diese Band definitiv den Ausdruck "gell“ übergestülpt bekommen. Und dass die gesungene Sprache „Schwäbisch“ sein würde, ist eh selbstredend.
Zum gell-Logo kann gesagt werden: die Songtexte und andere literarische Ergüsse wurden in der gell-Anfangszeit von Georg Hieber auf einer alten mechanischen Schreibmaschine gefertigt. Ein absolutes Kultteil! Die Buchstabenoptik dieser brachialen Maschine gaben letztendlich den Ausschlag, diese Schriftart für das gell-Logo zu verwenden.
|